Chorfahrt 2019 in die Heide
…in die Heide? naja, ich hatte schon von interessanteren Zielen unseres Chores aus der Vergangenheit gehört.
Immerhin wohne ich am „Südtor zur Heide“ wie man so schön sagt, also nichts Neues, oder?!
Dann auch noch zu einer Bienenausstellung, "mmh?! Ich lebe auf dem Dorf, was soll daran interessant sein?!?"
Nun ja, ich bin im Chor und dann noch Pressewart, also bin ich mitgefahren.
Außerdem mache ich auch gern Ausflüge und noch lieber mit einer Gruppe.
„Gemeinsam ist man nicht einsam“ und das Wetter war natürlich der Hammer,
strahlend blauer Himmel schon am Morgen bei 18° im weiteren Tagesverlauf Wolkenlos bei 25° im Schatten!
Es ging so los wie im letzten Jahr „same preseacher as every year“.
Der Bus stand, wie immer, überpünktlich an der bekannten Stelle, bei Renate, die aus terminlichen Gründen leider nicht mitfahren konnte.
Unser Busfahrer Otti stand auch, wie immer gut gelaunt und gestylt, an seiner Staatskarosse und begrüßte uns wie alte Freunde.
Nach und nach trafen die Ausflugshungrigen ein und wir konnten um 8:31 Uhr die Reise antreten.
Über Land fuhren wir durch Ehra, Hankensbüttel, Munster und vielen kleinen Ortschaften Richtung Ziel.
Ich wäre Autobahn gefahren, wie so viele, die einen Ausflug mit festem Ziel haben, oder in den Urlaub fahren ...viel stressfreier!!!
Während der Fahrt kam mir doch der Gedanke, "warum immer über die Autobahn?"
...stressfreier? …scheinbar, aber selbst als konzentrierter Fahrer sieht man schönes, erstaunliches und noch vieles mehr links und rechts der Straße.
So zum Beispiel „DAS VERRÜCKTE HAUS“, an dem wir kurz vor Ziel noch eine Pause eingelegt hatten.
Würde man NIE sehen, wenn man stumpf Autobahn fährt. So was kurioses und gar nicht so weit weg von Tiddische.
Nie davon gehört und allein schon von außen sehr spektakulär.
Um 10:51 Uhr ging es dann die letzten 8 km zum Landhaus Haverbeckhof.
Während der Hinfahrt konnte man sich aus 6 verschiedenen Mittagsgerichten eins aussuchen, diese wurden dann telefonisch durchgegeben.
Am Landhaus angekommen, schlenderten wir zur Ausstellung.
In 2 Gruppen aufgeteilt, nahmen uns die Ausstellungsleiterinnen mit in die beiden Häuser.
Resolut und mit unglaublich viel Enthusiasmus erklärten sie uns die Welt aus Sicht der Bienen.
Sofort verflogen die vorangegangenen Zweifel an der Interessantheit dieser Ausstellung.
Man war mittendrin im Leben der Bienen. Sehr, sehr interessant und Informativ fanden alle diesen Vortrag und die Filmvorführung.
Danach gingen wir dann geradewegs zum Landhaus Haverbeckhof.
Von innen wie von außen ist das Landhaus mit seinem Reetdach und dem alten Fachwerk sehr schön zurecht gemacht, mit vielen kleinen Details.
Durch die Vorbestellung des Essens, gab es auch keine Wartezeit, sodass wir recht schnell fertig waren und noch länger als geplant Zeit hatten uns Vorort umzusehen.
Die einen blieben am Landhaus (schattiger Grillplatz mit Zapfanlagen und verschiedenen Grillgerichten, oder sonniger Platz auf der nebenliegenden Gartenterrasse), andere gingen spazieren. Hinter dem Landhaus befindet sich ein Fuß- und Fahrradweg, der entlang der Haverbeeke, einem Quellbach, führt.
Dieser 4 km lange Quellbach der Wümme entspringt ungefähr 2 Kilometer südwestlich des Wilseder Berges.
In die Ferne blickend, sieht man bereits in leuchtendem Purpur die Heide. Jetzt schon fasziniert von dem Anblick freute man sich auf mehr.
Wie man das im Leben so kennt, wenn was schön ist, rennt die Zeit.
So auch bei uns und wir machten uns auf dem Weg Richtung „Kutschenparkplatz“.
Nach anfänglich kleinen kommunikativen Schwierigkeiten seitens der Kutscher, fuhren die beiden Vehikel vor.
19 Personen kann so eine Kutsche transportieren, die von 2 Kaltblütern gezogen wird.
In unserem Fall war es die etwas eigenwillige Dame Nele und der genügsame Peter und das andere Mecklenburger Kaltblutgespann Manni und Arno.
Erfreulicherweise war der Sitzkomfort viel bequemer als erwartet. Hier wurde nicht an Polster gespart.
Durch Wälder, vorbei an Wachholderflächen fuhren wir mitten durch die unglaublich beeindruckende Heidelandschaft.
Mit Worten und auch mit Bildern kaum zu vermitteln, war die Aussicht links und rechts auf die strahlend purpurfarbene Heide soweit das Auge reichte.
Der Namensgeber dieser wunderschönen Gattung, muss seiner Zeit völlig vertrocknete Pflanzen vor sich gehabt haben,
anders ist es nicht zu erklären, wie er oder sie auf den Namen "Besenheide" gekommen ist. Der lateinische Name Calluna vulgaris ist auch nicht besser.
In keinster Weise hat diese einheimische Schönheit so einen Namen verdient.
Übrigens, die Besenheide ist Blume des Jahres 2019.
Wie heißt es so schön „Der Kutscher kennt den Weg“ und nicht nur das, er erzählte viel Interessantes und Witziges rund um die Heidewelt.
Auch interessant ist die Entstehung der heutigen Lüneburger Heide (weiter unten zu lesen)
Am Ziel Wilsede angekommen, erwartete uns inmitten der Heide ein kleines „Dorf“. Dort gibt es u.a. das Heidemuseum »Dat ole Huus«, die »Milchhalle«, der Emhoff, reetgedeckte Schafställe sowie zwei Gaststätten zu sehen. Wir kehrten in eine der Gaststätten ein, wo bereits Tische für uns eingedeckt waren. Es gab Kaffee satt, Torte und Kuchen.
Auch hier alles schön zurecht gemacht und wir wurden freundlich bedient.
Man merkt doch in dieser Region, dass hier die meisten hauptsächlich von Tourismus leben und somit der Wohlfühlfaktor in Geschäften und Gaststätten bedeutend höher ist, als in Industriegebieten.
Nach der Kaffeepause und dem Bummeln im kleinen Dorf spazierten wir wieder zur LiLaLaune Kutsche. Zurück, aber auf anderem Wege, fuhr das Doppelgespann wieder durch die prachtvolle Heidelandschaft.
Begleitet von zufriedenen und glücklichen Gesichtern, Richtung Oberhaverbeck wartete bereits unser Busfahrer Otti, der durch die Panne der Kutscher leider nicht mitfahren konnte.
Nichtsdestotrotz versorgte er uns mit einem Lächeln mit heißen und gekühlten Getränken.
Dann hieß es Abschied nehmen von den mit Reet bedeckten Landhäusern und der atemberaubenden purpurnen Kulisse.
Wir fuhren abermals über Land zurück.
Otti nahm teilweise eine andere Strecke als auf der Hinfahrt.
Es hatte mich schon letztes Jahr mehr als erstaunt, dass Otti über jeden Ort den wir durchquert haben was wusste.
Auch Details über die kleinsten Orte, die kaum größer sind als unser Sportplatz, erzählte er uns Storys.
Wir wären ja kein Chor, wenn wir nicht 1000 Lieder im Herzen hätten und zumindest ein Lied singen würden.
Was wäre passender, als der Titel "Auf der Lüneburger Heide". Diesen schmetterten wir auf der Rückfahrt durch den Bus!
Leicht erschöpft aber zufrieden kamen wir dann um 19:26 Uhr in Tiddische an.
Jeder ging oder fuhr, mit den schönsten Bildern im Kopf, nach Hause ...ich auf jeden Fall!
Mein Fazit der heutigen kleinen Reise: So schön kann unsere Heimat sein...
Die Entstehung der Lüneburger Heide *
Nach dem Ende der Weichseleiszeit (vor 115.000 bis 10.000 Jahren) entstanden in diesem Gebiet die ersten Wälder. Diese entwickelten sich infolge der natürlichen Sukzession (dem Nachrucken/Nachfolgen) und aufgrund einer langsamen Klimaverbesserung von Birken-Kiefernwäldern über Haselwälder hin zu lichten Traubeneichenwäldern.
Diese wurden in der Mittelsteinzeit 9.500 v. Chr. bis 5.500 v. Chr. durch ägerischen mittelsteinzeitlichen Bevölkerung verdrängt.
Dadurch entstanden auf den flachgewellten, sandigen Geestflächen der Lüneburger Heide in der Jungsteinzeit größere offene Flächen,
die sich mit einer weitgehend beweidungsresistenten Pflanzenart bestockten, der Besenheide.
Über lange Zeiträume hinweg wechselten auf dem Gebiet der Lüneburger Heide Perioden mit einer großen Ausdehnung der Heiden und solche mit einer weitgehend geschlossenen Walddecke und nur kleinen Heideflächen.
Zuletzt nahm nach der Zeit der Völkerwanderung der Waldanteil des Gebietes erheblich zu.
Erst ab dem Jahr 1000 zeigen Pollendiagramme einen stetigen Rückgang der Waldbestände und eine erhebliche Ausbreitung der Calluna-Heiden.
Es entstand die typische Heidebauernwirtschaft: Aufgrund der armen Böden mussten die wenigen vorhandenen Nährstoffe eines großen Gebietes auf verhältnismäßig kleinen Äckern konzentriert werden, damit dort überhaupt noch Getreide angebaut werden konnte.
Durch regelmäßige Abtragung des Oberbodens (Plaggen), der als Streu für die Ställe der Heidschnucken verwendet wurde, erschöpfte die Regenerationskraft des Bodens, das zur Ausbreitung der Heide führte.
Die in Büchern geäußerte Ansicht, die Heide sei im Mittelalter durch den Holzbedarf der Lüneburger Saline (Salzgewinnung) entstanden, ist nicht klar belegbar.
Dagegen spricht u.a., dass die benötigte Menge an Holz selbst in der Hauptzeit der Produktion (Blütezeit der Hanse) von einer kleineren Waldfläche nachhaltig zu liefern gewesen ist.
Auch kam das Holz nicht aus der Heide, sondern über den Wasserweg, insbesondere aus Mecklenburg über die Elbe und aus dem Gebiet des Schaalsees.
Die Heide ist keine Naturlandschaft, sondern eine erst durch das Eingreifen des Menschen geschaffene Kulturlandschaft.
Um ein Zuwachsen der halboffenen Heidelandschaft durch Bäume, vor allem Kiefern, teilweise auch Sandbirken, zu verhindern, lässt man regelmäßig Schafe die Flächen abweiden. Zum Einsatz kommen fast ausschließlich die einheimischen Heidschnucken. Damit wird verhindert, dass jahrtausendealte Lebensräume mit vielen an diese Landschaft angepassten, häufig sehr seltenen Tier- und Pflanzenarten verloren gehen.
* Einige Textpassagen sind von Wikipedia
Ablaufplan der Chorfahrt 2019
Es ist immer wieder ein Erlebnis, bei den Ausflugsfahrten des Chores.
Organisiert durch unseren Fahrtenleiter Ottmar Bartels.
Auch dieses Jahr können wieder Nichtmitglieder an diesem Ausflug teilnehmen (freie Plätze vorausgesetzt)
Im letzten Jahr ging es an die Weser >>>HIER KLICKEN<<<
Dieses Jahr werden wir zur Lüneburger Heide aufbrechen
Am Donnerstag den 22.08.2019 um 8:30 Uhr geht es los
Die Lüneburger Heide ist eine der einzigartigsten Naturlandschaften Mitteleuropas. Wenn im August und September die Heide blüht, versprüht die einzigartige Land-schaft der Lüneburger Heide ihren ganz besonderen Charme.
Kräftiges Lila von vielen Millionen Blüten, unterbrochen vom satten Grün der Wacholder und Kiefern und das silbrige Weiß der Birken färben die ganze Region.
Planwagen und Kutschen ziehen über die gelbsandigen Wege, in den Heideflächen blöken die Schnucken und über der ganzen Lüneburger Heide liegt der herbsüße Duft sonnenwarmer Blüten.
Programmablauf
- 8:30 Uhr Abfahrt ab Tiddische / Landhaus Leyer
- 11:00 - 12:00 Uhr Führung durch die Ausstellung „Bienenwelten"
Im Naturinformationshaus in Niederhaverbeck im Naturschutzpark Lüneburger Heide widmet sich die Ausstellung »Bienenwelten« der faszinierenden Heideimkerei. Mit welchen Geräten arbeiten die Imker heute, mit welchen arbeiteten sie früher zurzeit der Heidebauernwirtschaft?Was ist das Besondere an Bienen? Was ist das Besondere an Heideimkern? Was sind die Besonderheiten von Wachs und Honig? Faszinierende Großaufnahmen der Insekten, Kurzfilme und Lesemappen laden Sie ein, die Welt der Bienen und Imker zu erkunden. Auf der Blumenwiese lernen Sie, weshalb für Honigbienen eine gelbe Blüte rot aussieht. Die Wabenwand erklärt, was Gummibärchen mit Wachs zu tun haben.
- 12.30 - 14.00 Uhr Mittagessen im Landhaus Haverbeckhof
Das Hotel Haverbeckhof ist eine Perle mitten im Naturschutzpark Lüneburger Heide. In ruhiger Lage, umgeben von alten Eichen, Buchen und Heideflächen liegt das Hotel Haverbeckhof an einem kleinen See. Das Gelände ist sehr weitläufig, von vielen Stellen des Hotels hat man einen Blick direkt in die Natur oder auf Streuobst-Wiesen. Hier wird Ihnen zum Mittagessen ein schmackhaftes und leckeres Tellergericht serviert (Auswahl aus verschiedenen Tellergerichten).
- 14.30 - 17.30 Uhr Kutschfahrt durch die Heide mit Aufenthalt zum Kaffeetrinken in Wilsede
Die Landschaftstour führt Sie abwechslungsreich durch Heide-, Wald- und Wachholderlandschaft am Heidetal vorbei nach Wilsede.Genießen Sie die vielfältige Landschaft mit alten Schafställen, Bienenstöcken und den so typischen Heidschnuckenherden, die sie mit ein wenig Glück unterwegs treffen.Anschließend erreichen Sie das malerische Heidedorf Wilsede. Hier erleben Sie eine scheinbar längst vergangene Welt.Während einer einstündigen Pause genießen Sie ein Heidjer Kaffeegedeck im Gasthaus zum Heidemuseum.Anschließend geht es am Steingrund und Turmberg vorbei über Oberhaverbeck wieder zurück zu ihrem Ausgangspunkt in Niederhaverbeck.
- 17.30 Uhr Rückfahrt ab Niederhaverbeck
- ca. 19.45 Uhr Rückankunft in Tiddische
Info: Alle unterstrichenden bzw. andersfarbigen Wörter können angeklickt werden, um weitere Informationen zu erhalten
Bei Interesse melden Sie sich bitte bei Fahrtenleiter Ottmar Bartels
Telelefonnummer >>>HIER KLICKEN<<<