100-Jahrfeier - Chor Tiddische

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100 Jahrfeier unseres Chores
 
Im Mai 1986 werden es 100 Jahre, dass bei uns in Tiddische der Chorgesang gehegt und gepflegt wird. So galt es denn für die Sängerinnen und Sänger, im Verlaufe der im „Alten Dorfkrug" durchgeführten Jahreshauptversammlung, erste Gespräche, bezogen auf das bevorstehende große Jubiläumsfest, zu führen. Zur Freude des 1. Vorsitzenden, Kurt Bucksch, waren nahezu alle Mitglieder zu dieser Zusammenkunft erschienen. „Eine derartig gute Beteiligung", so Chorleiter Karl Stoffels, „wünsche ich mir auch bei den Proben". Es gelte, so der Chorleiter weiter, mehr Männer für den Chorgesang zu gewinnen, um dem Chor einen noch besseren Klang zu geben. Diese Anmerkung wollte Stoffels aber nicht als Kritik, sondern als Anregung verstanden wissen. Auch in seiner derzeitigen Besetzung könne sich der Gemischte Chor Tiddische sehen und vor allen Dingen hören lassen. Zahlreiche Auftritte hätten dafür den Beweis erbracht. Dem Jahresrückblick, von Schriftführer Wilhelm Wallis gegeben, war zu entnehmen, dass außer der Pflege des deutschen Liedes zahlreiche weitere gesellschaftliche Veranstaltungen und Reisen das zurückliegende Jahr füllten und zu einem. guten Chorgeist beitrugen. Es gab Auftritte bei Gruppenfesten, beim Ökumenischen Gottesdienst in Neuhaus und in der Kirche zu Jembke. Es wurden Ständchen zu Jubiläen und Geburtstagen gebracht. Im Verlaufe einer Fahrt sang der Chor in der Kirche zu Mölln und im Ratzeburger Dom. Für diese zahlreichen Aktivitäten sagte Kurt Bucksch allen Dank und Anerkennung. Bucksch: „Wer arbeitet, soll auch feiern und wir haben beides getan". Der Vorstand wurde einstimmig in seinem Amt bestätigt. Um die Gemeinnützigkeit des Vereins zu erhalten, bedurfte es der Neufassung der Vereinssatzung. Auch hierzu erfolgte der einstimmige Beschluss. Am Freitag, 9. Mai, soll das 100jährige Bestehen des Gemischten Chores Tiddische und die damit verbundene Jubiläumsfeier mit einem Kommers eingeleitet werden. Höhepunkt wird die Verleihung der „Zelter-Plakette" sein.
Die Zelter-Plakette für unseren Chor am 9. Mai 1986
In sehr feierlichem Rahmen feierten der Männergesangverein Concordia und der Gemischte Chor Tiddische vom 9. -11. Mai 1986 ihr/unser 100jähriges Bestehen. Ein Höhepunkt dieser Jubiläumsfeier hieß am Freitagabend Überreichung der „Zelter-Plakette" im Namen des Bundespräsidenten durch Landrat Heinrich Warnecke. Dazu erschienen Samtgemeindebürgermeister Otto Müller, Samtgemeindedirektor Hans Schönecke und Bürgermeister Heino Meyer. Die Grüße und Glückwünsche des Sängerkreises Wolfsburg-Gifhorn-Peine überbrachte der Vorsitzende Helmut Schönstedt. Auch der Vorsitzende der Sängergruppe Vorsfelde, Ulrich Hesse, und Kreis-Chorleiter Detlef Pagel ließen es sich nicht nehmen, zum Jubiläum zu gratulieren. Mit ihren Liedvorträgen umrahmten der Kirchen-Chor St. Elisabeth aus Wolfsburg und der Voitzer Männerchor gemeinsam mit dem Jubiläumschor die Feierstunde. Doch das Überreichen der Zelter-Plakette blieb nicht einziger Höhepunkt dieses Abends: als Geschenk zum 100jährigen Bestehen schenkte sich der Tiddischer Chor eine neue Fahne, die Kreisvorsitzender Schönstedt weihte. Als weitere Gratulanten kamen Vertreter mehrerer Nachbarvereine und die Landtagskandidatin der SPD, Marion Lau.
Der Vorsitzende des Tiddischer Chors, Kurt Bucksch, freute sich über die vielen Gratulanten. Sein besonderer Dank ging an die Tiddischer Sänger, die sich in Eintracht 100 Jahre lang die Treue hielten. Über allen Schicksalsschlägen, besonders die der beiden Kriege, habe stets das Leitwort gestanden: „In Freud und Leid —zum Lied bereit". Aber auch dem Rat der Gemeinde galten die Dankesworte für die große Unterstützung — auch bei der Anschaffung der neuen Fahne. Mit den dargebrachten Grußworten stellten die Anwesenden die Bedeutung der Pflege des deutschen Liedes als einen Beitrag zum Erhalt alten Kulturgutes heraus. Dieser Tag, so Bürgermeister Meyer, werde in die Geschichte der Vereine und der Gemeinde eingehen. Die Pflege des Volksliedes, so Landrat Warnecke, sei ein Teil der Kultur eines Volkes. Um den Chorgesang zu fördern, habe Bundespräsident Theodor Heuss 1956 die Zelter-Plakette geschaffen. Der Sängerkreis Wolfsburg-Gifhorn-Peine, so Helmut Schönstedt, sei der drittgrößte Sängerkreis in der Bundesrepublik. Trotz Rundfunk und Fernsehen komme dem Chorgesang nach wie vor eine besondere Bedeutung zu — besonders das Volkslied. „Wo keine Chöre sind", so Ulrich Hesse, „verliert die Menschheit ihr Gesicht". Die Pflege des Chorgesanges, so SG-Bürgermeister Müller, sei ein Bindeglied der dörflichen Gemeinschaften. Am Sonnabend stand ein öffentliches Frühstück auf dem Programm, am Abend Tanz. Der Sonntag stand im Zeichen des Umzugs aller Chöre, Vereine und der Liedvorträge.
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